UNTERMÜHLE FLAACH

Mühlenmuseum zur Unternmühle

  • Increase font size
  • Default font size
  • Decrease font size

Umbau 1634/35

Der Umbau von 1634/35

Aufgrund der dendrochronologischen Untersuchungen erhielt die Untermühle 1634/35 einen neuen Dachstuhl und vielleicht auch die das Erscheinungsbild prägenden Treppengiebel. In den schriftlichen Quellen finden sich keine direkten Hinweise auf einen entsprechenden Umbau. Untermüller war damals immer noch Stoffel Ritzmann, der bereits die Umgestaltung um 1600 zu Ende geführt hatte. Dessen ältester Sohn Hans Conrad war gerade 18 und noch nicht verheiratet. Erst einige Jahre später sollte dieser Untervogt werden. Als Stoffel Ritzmann 1643 oder 1644 starb, war er sehr wohlhabend. Dies zeigt das nach seinem Tod aufgenommene Inventar, wonach der Wert seiner Liegenschaften auf rund 35'000 Gulden (13'000 Gulden davon die Mühle, eine Trotte und Haus) geschätzt wurde, während sein Vermögen an Bargeld und Schuldbriefen sich auf 25'700 Gulden belief. Seine Passiven von rund 500 Gulden waren demgegenüber nicht der Rede wert [1]. Ritzmanns Bestreben, die Untermühle seinem Status und Vermögen gemäss herzurichten und zu unterhalten, vielleicht auch in Hinblick auf die absehbare Übernahme durch seinen Sohn, mag unter diesen Umständen nicht erstaunen [2].


 [1]  StAZ S 112.1 Nr. 139.
[2] Eher spekulativ ist die Vermutung, dass die erneuten Umbauten mit einem Unglücksfall zusammenhing, der sich am 28. Januar 1627 in der Stube der Mühle ereignet hatte. Damals war es zu einem Streit zwischen zwei Müllerknechten gekommen, in dessen Folge der Wädenswiler Hans Hermann seinen Kollegen Hans Öringer von Elgg mit zwei Messerstichen getötet hatte; StAZ E III 42.1, 240.